Wo bin ich?

Als ich meine Augen öffnete, waren sie weg, alle weg. Mir schlug mein Herz bis zum Hals. Wo war ich und vor allem was machte ich hier draußen ganz allein? Ich erkundete meine Umgebung, beziehungsweise versuchte meine Augen so zusammenzukneifen, sodass ich wenigstens einige Umrisse erkennen konnte, denn es dämmerte bereits. Es schien so, als wäre ich in einem Freizeitpark, ganz allein. Ich ging ein paar Schritte auf und ab, um mich vergewissern zu können, dass meine Vermutungen, in einem Freizeitpark zu sein, auch wirklich wahr waren. Und tatsächlich. Ich befand mich direkt am Eingang einer Geisterbahn. Ich fing an zu zittern und mir wurde auf einmal ziemlich kalt. Als ich ein leises Wispern aus der Finsternis erhaschen konnte, packte mich doch die Neugier. Wieso erwache ich ausgerechnet am Eingang einer Geisterbahn, und warum allein? Das Flüstern in der Dunkelheit rief plötzlich meinen Namen. << Abbeygail >> , säuselte eine sanfte und mir bekannte Frauenstimme, << Abbeygail, wir haben so lange auf dich gewartet. Komm zu uns! >> Plötzlich lief ich los…Schritt für Schritt und ganz behutsam bewegte ich mich immer weiter in den dunklen Eingang der Geisterbahn, worin ich diese mir vertraute Stimme erhaschte. Der Fußboden knirschte unter meinen Füßen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und auch wenn ich am liebsten die Flucht ergreifen wollen würde, folgte ich der Stimme, wie in Trance. Im nächsten Augenblick befand ich mich in der Bahn und sie fuhr los. Ich zog mit aller Kraft an dem Hebel, der soeben dicht an meinem Körper einrastete. Was zum Teufel machte ich? Ich wollte rennen. Einfach nur fort von diesem seltsamen Ort. Krampfhaft krallte ich meine feuchte Hände in die Griffe des Waggons. Die Bahn stieg an. Langsam wurde ich immer und immer mehr in meinen Sitz gepresst. Ich bakam Panik, fing an zu zappeln und zu schreien. Dann stoppte die Bahn apprupt. Tränen überflossen mein Gesicht und auch mein Shirt war schweißgetränkt. Es roch süßlich. Was war das? Ich hing immer noch in einer Schräge der Bahn. Mein Herz schlug schneller, als ich die Stimme erneut zu hören bekam. Ich fing an schneller zu atmen und ich spürte das Pochen meines Herzen in jeder Zelle meines ganzen Körpers. Ich wollte der Stimme Antwort geben, schreien, hinterlaufen, doch ich konnte nicht. Mein Mund war trocken und ich brachte kein einziges Wort heraus. Plötzlich fuhr die Bahn dann wieder weiter. Es fühlte sich an, als würde ich fallen. Fallen in ein rießiges Loch. Ich konnte kein Glied mein Körpers bewegen. Ich war wie eingefroren. Mir wurde schlecht, dann Schwarz vor Augen und dann… nichts. Es war leise. Ganz leise, sodass ich hören konnte, wie mein Herz allmählich langsamer zu schlagen anfing. Langsam öffnete ich erneut meine Augen und hörte erneut << Abbeygail, wir warten jetzt schon so lange auf dich. Komm zu uns! >> Ein Lächeln breitete sich in meinem nassgeschwitzen Gesicht aus. Ich stieß einen Seufzer aus und meine Lippen schafften es tatsächlich Wörter zu formern und dieser Stimme zu antworten. << Ja Mama, ich komme sofort! >>

Veröffentlicht von Welcome to my Blog

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